Eine kurze Fahrt, ein kühles Bier auf der Fähre und schon ist man England. Oder zumindest: man war in England. Durch den drohenden Brexit, also dem Austritt der Briten aus der Europäischen Union, wurde nicht nur ein Dauerbrenner für die Berichterstattung in den Medien geschaffen. Vor allem für Bürger der EU droht vor allem mit dem noch immer im Raum stehenden harten Brexit ein absolutes Chaos, das sich auch auf die Urlausbplanung auswirken kann. Denn wenn in England die Schlagbäume hinunterfallen, endet auch die Reisefreiheit in alle Länder Großbritanniens. Egal ob es England, Schottland, Wales oder Nordirland ist. Auch für Busreisen endet damit eine Ära.
Über den Kanal – und dann?
So fahren aktuell jedes Jahr große Reisegruppen über den Ärmelkanal, um ein paar schöne Tage in Englands Hauptstadt London und dem dahinterliegenden Land zu verbringen. Nicht nur britischer Tee, sondern auch die Kultur auf der Insel ist ein Anziehungspunkt. Doch schon bald könnte aus einem unbeschwerten Urlaub ein Szenario werden, wie es seit dem kalten Krieg nicht mehr Realität war. Mit Passkontrollen an der Grenze, bewaffneten Sicherheitskräften an Schlagbäumen und mühsamen Einreisevisa. Scheidet das Vereinigte Königreich aus der EU ohne Deal aus, gibt es kein gültiges Vertragswerk zwischen der Insel und dem Kontinent. Aus einer weichen Grenze wird mit einem Schlag ein Wall, die Einreise wäre vergleichbar mit der nach Russland oder China. Gerade mit dem Bus könnte eine Reise nach Großbritannien so zur Tortur werden.
Doch selbst wenn Urlauber und Reisegruppen den Weg auf sich nehmen, ist die rechtliche Lage in England noch immer unklar. Wird sich die Regierung in London so zum Beispiel an geltendes EU-Recht halten und zum Beispiel weiter auf ein einheitliches Roaming-Modell setzen? Und wie sind Menschen im Falle eines Unfalls abgesichert? Viele Fragen sind ungeklärt, von Maut bis Rechtsschutz. Ende März wird Großbritannien aus der EU ausscheiden. Aktuelle Verhandlungen stecken fest, eine Einigung nicht in Sicht.